Die „Null-Toleranz-Statuten“

Wir haben uns mal durch 84 Seiten FIFA-Statuten geboxt und allerlei Fragen notiert. Zum Beispiel zum aktuellen Thema Diskriminierung im Hinblick auf die WM in Russland. Auch, weil die FIFA Mitte August 2013 von der russischen Regierung eine „Klarstellung“ verlangte, nachdem Putin und seine Hofnarren das Anti-Homosexuellen-Gesetz verabschiedeten, welches positive Äußerungen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen oder im Internet als strafbar definierte. Denn, so wörtlich, duldeten die FIFA-Statuten bei Diskriminierung „null Toleranz“. Eine Woche zuvor hatte Russlands Sportminister Mutko in Hinblick auf die Winterolympiade in Sotschi gesagt: „Niemand verbietet Athleten mit nicht traditioneller sexueller Orientierung, nach Sotschi zu kommen. Aber wenn sie diese auf der Straße propagieren, werden sie dafür zur Verantwortung gezogen. Gleiches gilt bei der Leichtathletik-WM für Athleten und Besucher.“

Dann hat im Hinblick auf die „null Toleranz-Statuten“ also alles prima geklappt. Auf deutsch: Zum Teufel damit! Sprechen wir aus, was längst jeder denkt: auch bei dieser Vergabe hat sich die FIFA verspekuliert. Nur stehen hier plötzlich keine zu heißen Sommer, sondern dummerweise Menschrechte im Weg. Konnte ja auch keiner zum Zeitpunkt der WM-Vergabe ahnen, dass eine Megagigademokratie wie Russland in diesen Dingen so viel von FIFA-Richtlinien hält wie Groundhopper von modernen Fußballarenen. Tja, haste Scheiße am Fuß… (Best of fails –> siehe Abb.; nicht im Bild: Sepp Blatter)

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