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„Aufstieg adé?“ ist nicht die Frage
Wir möchten kurz für den #HSV eine kleine Lanze brechen. Und das tun wir nicht, indem wir das Auftreten in Sandhausen relativieren. Jeder halbwegs klare Fußballfan sieht, wie fußballerisch und psychisch instabil die Truppe auf dem Rasen derzeit wirkt. Doch das Apokalyptische und gar Abhakende von Vielerseits ist der Tick zu viel des Schlechten. Und damit meinen wir nicht Häme und Spott, die es gegenüber den vermeintlichen Goliaths im Fußball immer geben wird und auch irgendwie gesunde Kinder der Kurve sind.
Es geht um das mediale Kommentieren eines auf dem dritten Tabellenplatz stehenden Vereins. Nochmal: auf dem dritten, nicht auf dem vierten. Bei 15 offenen Punkten, in denen Fürth noch ans Millerntor und am letzten Spieltag zur Fortuna muss. Der Kicker ruft ein “Versagen auf allen Ebenen“ aus. Geht es nach der Sportschau, ist der Aufstieg so gut wie verspielt. Das wird alles aufgesetzt, indem jeder Pups eines Toni Kroos („Meine Güte, HSV…ehrlich…“) mit in die Analyse (Sportschau) eingebunden wird. Vor ein paar Wochen zog der HSV in Bochum eine eiskalte Nummer ab, da plötzlich ließ die große Raute laut Medien ihre Muskeln spielen.

Ja, der Wind hat sich gedreht und hört man unsere leidenschaftliche HSV-Furche Hanno Schäfer aus dem derzeitigen Tal schreien, so hört man auch viel Klarheit über die fehlende Qualität im Kader bzw. einbeinige Gjasulas heraus. Andererseits sendet der Tabellenkeller der ersten Bundesliga gerade wahrlich keine Anzeichen für ein stabiles Team in einer möglichen Relegation. “Aufstieg adé?“ (NDR) ist also noch keine Frage, bei jedem anderen Zweitligaverein wäre es nur ein weiterer Dämpfer im Aufstiegsrennen.
Bei dem “Desaster von Sandhausen“ (Kicker) fehlt offenbar einigen Journalisten der nötige Abstand zum letzten Spieltag der Vorsaison. Das Dramatische in Schlagzeilen – geschenkt. Schlecht ist dabei nur, dass die Tabelle und damit die Fakten außen vor gelassen werden. Und da hilft deinem Verriss auch kein Toni Kroos mehr, ganz im Gegenteil.