Getagged: ricardo pepi

Von Dallas in die Puppenkiste

Ricardo Pepi wechselt also für 16 Millionen Euro plus Spesen zum FC Augsburg. Generell darf man natürlich über das pralle Portemonnaie der Fuggerstädter verwundert sein. Ist ja nicht so, dass Jahre des europäischen Fußballs hinter dem Verein liegen oder die Liga im Allgemeinen auf pandemiefreie Zeiten ohne Einbußen zurückschaut. 16 Millionen für einen 18-Jährigen, der im November noch einen Marktwert von 8 Millionen hatte. Oder wie Reiner Calmund oder Mario Basler vielleicht sagen würden: „16 Millionen für einen 18-Jährigen, der nicht einmal aus Brasilien kommt!“

Wir hingegen machen uns da eher praktische Gedanken. Einem Stürmer diesen Alters täte zunächst einmal ein Trainer gut, der einen offensiven Geist verkörpert. Der das Spiel um des Spielens und nicht des Zerstörens willen angeht. Da wird es bei Markus Weinzierl doch recht eng. Wenn dein ganzes Spiel auf den einen Moment ausgelegt ist, musst du aus zwei Chancen bestenfalls drei Tore machen. Ideale Voraussetzungen für einen 18-Jährigen Stürmer, um sich erst einmal akklimatisieren zu müssen – und dann zack, keine Startelf mehr und dann zack, spricht Stefan Reuter von Anpassungsschwierigkeiten, „die aber völlig normal sind“. Und dann wissen beide Seiten bereits, dass 16 Millionen acht zu viel waren.

Aber was wissen wir schon. Das „Sturmjuwel“ (kicker) schießt den FCA aus dem Tabellenkeller und ist nach der Saison so umworben, dass irgendein bekloppter Zweitligist aus England 30 Millionen auf die Ladentheke wirft und der gute Stefan Reuter alles richtig gemacht hat. In den USA sind Augsburg und die Puppenkiste dann so bekannt, dass es bei einer Promo-Tour auf Liverpool, AC Milan und die New York Red Bulls trifft.