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2. Liga: Prognosen zu Prognosen
Kickoff am Betze. Lautern empfängt Hannover. Glaubt man den Vorberichten, zieht der Sieger bereits mit sechs Punkten weg. Das passiert aber nicht, weil Computer Bild 1:1 getippt hat. Glaubt man den Vorberichten, beginnt heute übrigens nicht mehr die beste, sondern „härteste Liga aller Zeiten“.
Und überhaupt Vorberichte: demnach ist der HSV wegen fehlender Präsenz anderer Raptoren so unter Druck wie seit Díaz in Karlsruhe nicht mehr. Wenn nicht jetzt, wenn daaaaaaargh und so Müll, und der Glubb steigt auf (11 Freunde), während H96 den Sprung ins Oberhaus verpasst – das sagen zumindest 51% einer kicker-Umfrage. Terodde prognostiziert derweil Armina und Fortuna hinter dem HSV. Darmstadt wird laut sport.de-Umfrage übrigens mit einer Wahrscheinlichkeit von 8% Meister. Für den Abstieg bietet Tipico mit Quoten zwischen 2,30 und 2,70 Regensburg, BTSV und KSC an. Masaya Okugawa prostet man als Torschützenkönig mit einer 60,0 zu.

Wichtig ist auch zu wissen, dass Alois Schwartz in Sandhausens elfter Zweitligasaison „Demut“ fordert (Zeit Online) und Christian Titz mit seinen Magdeburgern das instabile Projekt „Restraumverteidgung“ angehen will (sportschau.de).Bei all den Unsicherheiten tut Stabilität gut. So wissen wir Dank der Leserschaft von HLSports zumindest sicher, wo Holstein Kiel vor der Rückrunde landen wird (siehe Grafik).
Und dann bis die Stirn brennt
Ganz wichtiger erster Satz zu Horst Hrubeschs neuem Job. Und dann nur noch Flanke, Kopfball, Tor. Vielleicht kehrt ja mit ihm wieder die Einfachheit des Fußballs beim HSV zurück.
(Stefan Krankenhagen erinnert in „Die Poesie des Fußballs“ an den Fußball der Achtziger; Verlag Blumenbar)

„Aufstieg adé?“ ist nicht die Frage
Wir möchten kurz für den #HSV eine kleine Lanze brechen. Und das tun wir nicht, indem wir das Auftreten in Sandhausen relativieren. Jeder halbwegs klare Fußballfan sieht, wie fußballerisch und psychisch instabil die Truppe auf dem Rasen derzeit wirkt. Doch das Apokalyptische und gar Abhakende von Vielerseits ist der Tick zu viel des Schlechten. Und damit meinen wir nicht Häme und Spott, die es gegenüber den vermeintlichen Goliaths im Fußball immer geben wird und auch irgendwie gesunde Kinder der Kurve sind.
Es geht um das mediale Kommentieren eines auf dem dritten Tabellenplatz stehenden Vereins. Nochmal: auf dem dritten, nicht auf dem vierten. Bei 15 offenen Punkten, in denen Fürth noch ans Millerntor und am letzten Spieltag zur Fortuna muss. Der Kicker ruft ein “Versagen auf allen Ebenen“ aus. Geht es nach der Sportschau, ist der Aufstieg so gut wie verspielt. Das wird alles aufgesetzt, indem jeder Pups eines Toni Kroos („Meine Güte, HSV…ehrlich…“) mit in die Analyse (Sportschau) eingebunden wird. Vor ein paar Wochen zog der HSV in Bochum eine eiskalte Nummer ab, da plötzlich ließ die große Raute laut Medien ihre Muskeln spielen.

Ja, der Wind hat sich gedreht und hört man unsere leidenschaftliche HSV-Furche Hanno Schäfer aus dem derzeitigen Tal schreien, so hört man auch viel Klarheit über die fehlende Qualität im Kader bzw. einbeinige Gjasulas heraus. Andererseits sendet der Tabellenkeller der ersten Bundesliga gerade wahrlich keine Anzeichen für ein stabiles Team in einer möglichen Relegation. “Aufstieg adé?“ (NDR) ist also noch keine Frage, bei jedem anderen Zweitligaverein wäre es nur ein weiterer Dämpfer im Aufstiegsrennen.
Bei dem “Desaster von Sandhausen“ (Kicker) fehlt offenbar einigen Journalisten der nötige Abstand zum letzten Spieltag der Vorsaison. Das Dramatische in Schlagzeilen – geschenkt. Schlecht ist dabei nur, dass die Tabelle und damit die Fakten außen vor gelassen werden. Und da hilft deinem Verriss auch kein Toni Kroos mehr, ganz im Gegenteil.